Sonntag, 6. September 2009

Nachtrag zur Gläubigerversammlung

Zwei Punkte sind mir noch aufgefallen:

Einmal die geringe Forderungssumme je Gläubiger der Kampa Haus GmbH. Auch wenn man berücksichtigt, dass die von Rechtsanwältin Warnik vertretene Lieferantengemeinschaft aus einer Vielzahl von Einzelgläubigern besteht, so ergibt sich bei etwa 3000 Gläubigern und einer Gesamt-Forderungssumme von etwa 14 Mill € nach Abzug der Forderungen von Deutscher Bank und Arbeitsamt (je knapp 3 Mill €) eine durchschnittliche Forderung je Gläubiger von nur knapp 3000 €. Erstaunlich wenig! Auch die anwesenden Bauherren hatten sämtlich höhere Forderungen. Ich kann mich nicht erinnern, dass einer der bei der Versammlung anwesenden Gläubiger eine Forderung von unter 10000 € gehabt hätte.

Dann wurde vom Insolvenzverwalter festgestellt, dass die von der Neugründung Kampa GmbH übernommenen Mieten für Musterhäuser und Bemusterungszentren laut eines ihm vorliegenden Gutachtens branchenunüblich hoch sind. Er gab aber nicht an, an wen die Mieten zu zahlen sind, er erwähnte nur, dass die Kampa GmbH auch Zahlungen an die Musterhausparkbetreibergesellschaften übernimmt. An anderer Stelle (bei der Besprechung der zu erwartenden Insolvenzmasse der Kampa-Haus GmbH) stellte der Insolvenzverwalter aber fest, dass Musterhäuser und Bemusterungszentren fast sämtlich nicht der Kampa-Haus GmbH, sondern der Kampa AG gehören. Das bedeutet dann wohl, dass die Kampa Haus GmbH der Kampa AG hierfür Monat für Monat branchenunüblich hohe Mieten überwiesen hat. Nun, das hat zumindest ein Geschmäckle.

Viele Grüße,
Baublox